Ewig sollst du schlafen by Lisa Jackson

Ewig sollst du schlafen by Lisa Jackson

Autor:Lisa Jackson
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426631782
Herausgeber: Knaur
veröffentlicht: 2013-11-14T23:00:00+00:00


18. Kapitel

Der Herr im Himmel duldet es nicht, wenn jemand die Grabruhe stört«, sagte Bea Massey. Sie war eine kleine, gebeugte Schwarze mit viel zu großen Zähnen. Bislang hatte Morrisette keinerlei Informationen aus ihr herausbekommen, die den Ermittlungen hätten dienlich sein können. Bea Massey war fast blind. Unentwegt streichelte sie einen struppigen alten Hund, der ihr zu Füßen am Küchentisch hockte. »Wenn ein Mensch zur letzten Ruhe gebettet wurde, sollte er in Frieden gelassen werden.« Amen, Schwester, dachte Reed, enthielt sich jedoch eines Kommentars. Morrisette fuhr mit der Vernehmung von Thomas Masseys Witwe fort. Von seinem Fensterplatz aus betrachtete Reed das Grundstück. Einige Hühner dösten auf der hinteren Veranda. Ein nicht mehr genutzter Gemüsegarten lag hinter einer windschiefen Garage, die einen 1967er Buick Skylark beherbergte. Selbst gefertigte Spitze lag im Haus auf jedem Tisch und hing vor allen Fenstern.

Mrs. Massey schwor, dass sie Jerome Marx noch nie gesehen und auch noch nie von ihm gehört hatte. »Aber ich habe Thomas gesagt, dass es ihm nicht ansteht, sich in der Stadt begraben zu lassen. Er gehört hierher, aufs Land, aber er ließ sich nicht umstimmen. Wollte bei seiner Familie in Savannah liegen … Und jetzt sieht man ja, was er davon hat.« Als sie das Haus verließen, waren sie nicht viel klüger als zu vor. Bea Massey war die Zweite auf ihrer Besuchsliste gewesen. Vorher hatten sie bereits Beauford Alexander in dem Pflegeheim besucht, wo er seit dem Tod seiner Frau lebte, und sie waren nun sicher, dass weder er noch Pauline jemals einer Frau namens Barbara Jean Marx begegnet waren. Thomas Massey offenbar auch nicht. Genauso wenig wie Roberta Peters, wie sie vermuteten.

»Zwei Fehlschlage«, brummte Reed, während sie in Richtung Savannah fuhren. »Was soll’s? Du bist doch sowieso raus.« Morrisette saß am Steuer. Sie drückte den Zigarettenanzünder und warf Reed einen kurzen Blick zu. »Oder hast du das vergessen?«

»Ich dachte an dich dabei, schließlich bist du noch mitten drin.«

»Oh, ich bin tief gerührt«, spottete sie. Der Zigarettenanzünder klickte. Sie schaffte es, ihre Zigarette anzumachen und gleichzeitig die Spur zu wechseln.

Sie näherten sich der Stadt. Reed blickte düster aus dem Fenster und beobachtete, wie der Wind das hohe Gras und das Gestrüpp auf dem flachen Land peitschte. Der Fall ging ihm an die Nieren. Er konnte an nichts anderes mehr denken, sich nicht auf seine restliche Arbeit konzentrieren und fand kaum noch Schlaf.

»Ich überlege hin und her, welche Bedeutung die Zahl zwölf haben könnte. Hab sogar im Internet recherchiert. Ein Dutzend Eier, ein Dutzend Sternzeichen, zwölf Monate im Jahr«, sagte Sylvie.

»Genau, ich habe das auch geprüft. Zwölf Runden beim Würfelspiel, zwölf Geschworene in einer Jury, zwölf Apostel, zwölf Inches pro Fuß und die Große Zwölferkonferenz.«

»Was? Große Zwölferkonferenz?«

»Beim Sport. Das sind die Collegeteams.«

»Deshalb kam es mir bekannt vor. Bart ist nämlich Sportfan.« Sie schnaubte verächtlich. »Und ich zahle immer noch die Raten für den Großbildschirm.« Sie sog heftig an ihrer Zigarette, und ihre Stirn legte sich in Falten. »Aber ich glaube nicht, dass dieser Fall irgendwas mit Sport zu tun hat.«

»Wohl eher nicht.



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